:DE: Staking und die Steuern in Deutschland (Proof of Stake)

Ich würde sogar soweit gehen und meine, dass die 10 Jahre, auch nach der Haltefrist von mehr als einem Jahr wieder aktiviert werden können, soweit du Staking betreibst. In dem Fall könntest du deine Verluste wiederum auch nach einem Jahr geltend machen.

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Korrekt. So ist es logisch und vermutlich eine geeignete Option um dem FA zu zeigen, wie doof eine 10 Jahresfrist ist​:sweat_smile::+1:

Kleines Update zur Timeline für das finale BMF-Schreiben: nach Frank Schäfler ist es im H1 zu erwarten. Daumen drücken (auch hinsichtlich des Inhalts)! Habe diesbezüglich auch eine Nachfrage gestellt, vielleicht mögt Ihr sie liken für bessere Sichtbarkeit und ggf. weitere Infos.

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mh, bin mir nicht sicher ob das gut oder schlecht ist. steuerfrei nehme ich natürlich gern. aber eigentlich bin ich für steuern bezahlen wenn man gewinne macht. aber eben nur dann wenn man gewinne macht und nicht wenn ich staking rewards erhalte. letzteres gehört abgeschafft und der steuersatz auf ein mit aktien zockerei vergleichbares niveau gesetzt. trotzdem, 10 jahre haltefrist vermutlich vom tisch … das sind schon gute nachrichten … irgendwie :-/

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Aber… wenn man Staked macht man ja auch Gewinne, so ist das ja nicht. Es geht hier doch nur um den Zeitpunkt (Erhalt vs. Verkauf der Rewards), oder?

Das klingt gut - gilt das dann irgendwann auch rückwirkend? :smiley:

man kann nicht pauschal sagen das man mit einem staking reward gewinn macht.

ein beispiel. du stakest irgendwas auf ethereum und bekommst, sagen wir mal einen reward token im wert von 10$ den du unter umständen noch claimen müsstest.
um der aussage “du hast einen reward geschenkt bekommen, also hast du doch gewinn gemacht” gerecht zu werden müsste dieser token sofort in einen stable oder in EURO getauscht werden, schließlich zahle ich ja auch meine Steuern dann in EURO auf diese 10$ “gewinn”. wenn ich diesen reward token nun in einen stable swape bin ich für diesen swap gerne 10$ eth transaktionsgebühr los. hab ich jetzt noch gewinn gemacht? da hab ich den token noch nicht geclaimed. eine claim transaktion kostet gut und gerne mal 20-30$. jetzt hab ich schon deutlich verlust gemacht.
der stable krümel muss jetzt noch an eine DEX geschickt werden, dort in EURO tauschen und an mein konto überweisen, alles mit gebühren verbunden. dann kann ich endlich meine 30-40% auf den “10$ gewinn” bezahlen

also was macht man jetzt?

  1. man lässt es bleiben (schade)
  2. man wird zum zocken getrieben, denn, wenn ich mir 30 - 40 von diesen 10$ reward token aufspare und meine transaktionen dann mache komme ich evtl. mit gewinn weg WENN ich glück hatte und der token preis von dem coin nicht gefallen ist. denn im schlimmsten fall hab ich dann zwar 10$ token erhalten, konnte sie am ende aber nur noch für die hälfte verkaufen, zahle aber steuern auf die vollen 10$
  3. man bewegt sich nicht auf ethereum :slight_smile: auf anderen chains fallen mir aber andere beispiele ein.
  4. wir zahlen einfach steuern wenn wir in euro wechseln und ein gewinn übrig geblieben ist, nach allen gebühren

Argumente für Besteuerung erst bei Verkauf:

  • Es gibt immenses Risiko, dass bei Erhalt ermittelte Werte gar nicht realisiert werden können.
  • Für obskurere Token ist gar keine sinnvolle Wertermittlung möglich.

Argumente für Besteuerung bei Erhalt:

  • Für „normale” Fremdwährungen ist es auch nicht möglich, sich durch Einfach-Nicht-Zurücktauschen vor der Steuer zu drücken.
  • Geschäfte in ADA könnten dann mit nie versteuerten Werten stattfinden.
  • Die Notwendigkeit, zeitnah zumindest teilweise zu verkaufen, um nicht das Risiko zu haben, später gar nicht mehr zum besteuerten Wert realisieren zu können, ist eigentlich gut für das Netzwerk: Wir wollen Angebot für neu Kaufende haben. Je nach Einstellung wollen wir eventuell auch möglichst breite Verteilung statt immer dicker werdender Wale.

Super Neuigkeiten!!! Danke für die Info.

Ist schon ein guter Anfang. Keine haltefrist Verlängerung bei staking. Jetzt fehlt nur noch, dass die Versteuerung der rewards erst bei Verkauf und nicht bei Zufluss greift.
Die ganze DEX/Liquiditätsbereitstellung ist wohl auch noch ungeklärt.

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Ja, gut. Ich war so engstirnig, dass ich garnicht die Möglichkeit deiner obigen Punkte gesehen habe. Habe mich vor Jahren nun auf Cardano spezialisiert (auch, wenn es natürlich risikoreich ist).

Kurz Offtopic:

→ Wenn du das wirklich so siehst, kannst du sehr gerne meine Steuern übernehmen…das die 10 Jahresfrist fällt ist durchweg positiv. Wenn du gerne Steuern zahlst, dann verkauf einfach alles nach 360 Tage und schwups, darfst du auf deine Gewinne Steuern zahlen. Auch jeder Politiker oder andere Einrichtung nimmt jederzeit deine Spenden an. Was du Vorschlägst, ist Stand heute, gesetzlich nicht möglich. Zudem weiß ich nicht, wieso du Unterschiede beim Stakingreward machst - am Ende ist es Einkommen und Einkommen muss bei Zufluss versteuert werden. Klar, das führt zu Dry Income aber nicht änderbar.

Ich glaube du hast die Problematik nicht verstanden bzw. nicht die Post vorab gelesen oder dich mit der Gesetzeslage auseinander gesetzt.

Zur Topic:
Wir bewegen uns, aufgrund verschiedener gleichförmiger Gesetzesauffassungen immer in privaten Veräußerungsgeschäften (PVG). Deshalb ist das oft gewünschte, wir versteuern es wir Aktien etc., einfach nicht möglich, weil es ganz verschiedene Gesetze sind. Das BMF und alle Gerichte, bis auf Nürnberg, sieht Kryptos bei den PVG - daran wird sich auch ohne Gesetzesänderung (vl 2023 aber das BMF sieht eigentlich keine Notwendigkeit) oder höchstgerichtliche Entscheidungen nichts ändern. Somit ist es immer 1 Jahr oder 10 Jahre Haltefrist - bis Steuerfreiheit. Ob die 10 Jahre überhaupt das erste FG überstanden hätten, weiß niemand, vl wollte das BMF auch genau diese Blamage abwenden…so oder so, die 10 Jahre sind weg und lang lebe das 1 Jahr;)

Zu den Staking/DeFi/Lending ERTRÄGEN:
Hier zählt immer das FIFO und Zuflussprinzip, Anderes geht im Gesetz nicht. Deshalb ist das hier nicht korrekt:

  1. Auf jeden Fall eine Option.
    2-4. Nein, falsch.

Sobald du einen Token erhältst, MUSS dieser versteuert werden. Es gibt eine Freigrenze (keinen Freibetrag) aber das lassen wir mal außen vor.

Es ist irrelevant wann du was wie verkaufst oder gegenrechnest oder was auch immer. Wenn du den Token bekommst, ist er steuerbar - wenn du natürlich höhere Kosten hast ihn zu claimen, ist es ein Steuerverlust, aber trotzdem steuerbar.

Zusammengefasst heißt es am Ende, alles was länger als 1 Jahr und 1 Tag bei dir rumliegt, kannst du grds. steuerfrei verkaufen. Wenn du etwas erhältst, egal wie und wieso und was es wert ist, musst du es anzeigen und versteuern. Es gibt möglicherweise Ausnahmen bei richtigen Airdrops (du kannst dich nicht dagegen wehren, kommt einfach in dein Wallet) aber ist noch unklar. Daraus entsteht das “doofe” Dry Income, was aber nicht zu ändern ist, siehe oben…verschiedene Gesetze von Aktien und PVG.

Ich bin kein Steuerberater aber befasse mich seit Jahren sehr intensiv mit dem Thema und bin auch mit vielen verschiedenen Leuten immer wieder im Austausch. Deshalb spiegelt das trotzdem meine private Auffassung wieder und stellt keinerlei Beratung da. Mir war es nur wichtig, nochmal zu erklären, wieso die Dinge sind wie sie sind und wieso es nicht so leicht anders geht.

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Find’ ich jetzt keine angemessene Antwort.

Einverstanden zu sein, selbst Steuern zahlen zu müssen, geht meistens damit einher, dass man ziemlich sicher möchte, dass andere sie auch zahlen müssen und der Staat ausreichende Mittel einsetzt, das auch durchzusetzen.

Und ich finde die Position „Jeder der Gewinne mit Kryptos macht, soll die gefälligst kräftig versteuern und nicht nach einem Jahr auch noch völlig frei einstreichen dürfen.” sehr vernünftig. Dass das mit momentaner Rechtsauffassung nicht geht, ist eine andere Frage.

Aber, ja, das gilt dann natürlich auch für Rewards.

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Wir zwei hatten auch schon über Steuern und deren Sinn und Unsinn diskutiert. Wie geschrieben, das war OffTopic und wie auch schon bei dir damals gesagt, finde ich die Höhe von Steuern in D nicht angemessen bzw. deren Frequenz und Kosten/Nutzen. Steuern sind sicher in irgendeiner Form nötig, jedoch nicht aufs Einkommen, dann auf deine Ersparnisse, auf jeden Einkauf und jede Dienstleistung…um dann mit beiden Händen von Politikern ausgegeben zu werden. Deshalb stehe ich der ganzen, wir müssen Steuern zahlen Problematik skeptisch gegenüber, da jeder von uns mehrmals auf sein Einkommen bereits Steuern zahlt - sei es Einkommensteuer, MwSt., Ökosteuer usw. Aber das ist halt ein ganze anderes Thema und komplett OffTopic. Deshalb auch mein flappsiger Satz - kann ja jeder machen wie er mag, zudem bin ich auch nicht hier um zu gefallen :man_shrugging: :joy:

Aber falls du das wirklich ernst meinst, kann ich mir sehr schwer vorstellen aber falls doch…man kann jederzeit 42% seines Gewinns spenden - dann kommt es zumindest mit größerer Sicherheit dort an, wo du möchtest, oder man verkauft nach 360 Tagen und bezahlt Steuern - diese Optionen gibt es ja immer.

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Das hilft mir wenig, wenn ich möchte, dass auch Du Steuern auf Dein leistungsloses Crypto-Gambling-Einkommen zahlen musst.

Jungs, alle mal runterkommen und wieder dem Thema zuwenden :relaxed:

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Alles Gut, Hepta und ich waren da schon immer sehr verschiedener Meinung und ist ja auch gut so, so funktioniert Demokratie und Meinungsfreiheit :+1: Offensichtlich gibt es ja tatsächlich Menschen, die es lieben dem Staat mehrmals die Taschen vollzumachen und auch das ist vollkommen ok und legitim. Selbst ich finde Steuern sinnvoll, nur nicht mehrmals auf bereits versteuertes Einkommen. Für mich ist investieren auch kein Gambling, das mit Steuern tot gemacht werden muss, da ich ja Geld investiere, das bereits versteuert ist. Das sind einfach sehr verschiedene Ansichten.

Hier ging es nur darum, wie die Gesetze nun sind und ich denke der Thread hat diesen Zweck sehr gut erfüllt…nun kann jeder mit den Infos machen was er will. In diesem Sinne, einen schönen Sonntag Abend, vielen Dank für die vielen Diskussionen und bis nächstes Jahr oder wann auch immer es was neues im BMF gibt :+1: :wave:

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Das ist ja allgemein erstmal gute Neuigkeiten!

Weiß wer, ob die Besteuerung von den Rewards auch noch geändert werden soll? Das ist das, was mich noch etwas hindert, da man bei starkem Kursfall ja durch Besteuerung beim Erhalt hohe Kosten zu erwarten hat…

Du kannst ja immer direkt verkaufen. Da es jetzt auch cardano DEXen mit stable coins gibt sollte das kein Problem darstellen. Kaufen und bei Bedarf abzüglich der Steuer zurück kaufen.

Das sind wirklich großartige Nachrichten und großen Dank an Jack und co. für den unermüdlichen Einsatz! Ein Rest an Unsicherheit bleibt noch bezüglich der Einordnung zur Gewerbetätigkeit durch Staking. Man ließt total unterschiedliche Aussagen dazu. Gewinnerzielungsabsicht und wiederkehrende Einnahmen sind wohl vorhanden aber reicht das?

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