Vielen Dank an Euch für das Aufbringen der Frage, die mich sehr interessiert und das Zusammenstellung der Unterlagen.
Meine Schlussfolgerung aus dem Ganzen ist: Das BMF hat zum Fall Staking, so wie es bei Tezos oder Cardano gemacht wird, noch keine Stellung genommen. Es ist bisher nur die “zinsbringende Veranlagung” beschrieben worden. Diese setzt eine “Verleihung” voraus und diese muss mit einem “Zuordnungswechsel der Krypta Assets” verbunden sein, was beim ADA staking nicht der Fall ist.
Eine profunde Meinung zur steuerlichen Betrachtung von Staking in Österreich stammt von Natalie Enzinger und die besagt, dass gestakte Coins nach 1 Jahr gemäß § 31 EStG steuerfrei verkauft werden können und staking rewards Einkünfte nach § 29 Z 3 EStG sind, die ebenfalls nach 1 Jahr gemäß § 31 EStG steuerfrei verkauft werden können. Der Staking Vorgang ist danach als ein Tausch von Rechteübertragung gegen Coins zu sehen. Damit wäre alles bestens für österreichische ADA Staker…
Eine andere Meinung scheint der Cryptotaxguide auf Seite 16 zu suggerieren, indem er in Staking (wie beim Mining) von Einkünften aus Gewerbebetrieb ausgeht. Das kann ich nicht ganz nachvollziehen, da - soweit ich das verstehe - Mining viel aufwändiger und ertragreicher ist als Staking.
Ich könnte es verstehen, wenn die staking rewards (irgendwann einmal) besteuert werden (zB mit KESt), ähnlich Zinsen auf einem Sparbuch. Es widerspricht aber meinem Rechtsverständnis, wenn gestakte Coins nach einem Jahr nicht steuerfrei verkauft werden können. Die Möglichkeit des steuerfreien Verkaufs von gestakten Coins ist (derzeit) jedenfalls Voraussetzung für mich, dass das Staking in Frage kommt.
Ich habe der Digital Tax Association eine Anfrage gesendet und werde berichten, fall etwas Brauchbares zurückkommt. Ev könnte man ja auch probieren, Frau Enzinger zu kontaktieren und sie explizit zu Cardano zu befragen. Eine Variante wäre auch, eine Anfrage ans Finanzministerium. Jedenfalls finde ich es aufgrund der derzeitigen Situation argumentierbar, zu staken, alles gut aufzuzeichnen und - Frau Enzinger folgend - für gestakte Coins und staking rewards - unter Einhaltung der jeweiligen Jahresfrist - keine Steuer zu zahlen. Oder sieht das jemand anders?